Die Obst-Genbank der HBLA und Bundesamt für Obst- und Weinbau Klosterneuburg

Die HBLA und BA für Wein- und Obstbau beherbergt die größte Genbank für Obstsorten Österreichs. Sie ist an zwei Standorten beheimatet. Einerseits am Versuchsgut Haschhof und andererseits in der Streuobst-Anlage in Klosterneuburg Kierling. 

Der Haschhof feierte 2021 sein 50jähriges Bestehen und beheimatet alle relevanten heimischen Obstarten. Insgesamt pflegt das Obstversuchsgut Haschhof um die 30 Obstarten mit über 1.200 Obstsorten, Mutanten, Typen und Selektionen mit etwa 15.000 Einzelpflanzen. In dieser ca. 20 Hektar großen Anlage befindet sich neben vielen Versuchsflächen auch die Obst-Genbank Klosterneuburg. Hier werden über 500 Apfel-, rund 150 Birnen- und etwa 200 Steinobstsorten sowie Beeren- und Wildobstsorten erhalten und auch unter dem Aspekt möglicher neuer Nutzungsformen geprüft. Zur sortenechten Erhaltung werden diese sowohl pomologisch als auch genetisch untersucht. 

Eine 100-jährige Geschichte

Die Außenstelle Kierling besteht schon seit über 100 Jahren. Die ältesten Bäume stammen noch aus dem späten 19. Jahrhundert. Auf einer Fläche von rund zwei Hektar stehen bis zu 125 Jahre alte Apfel- und Birnenbäume, erzogen als Halb- oder Hochstamm auf Sämlingsunterlagen. Im Jahr 1997 wurde eine weitere zwei Hektar große Streuobstwiese angelegt. Ziel war es, die zu dieser Zeit relevantesten Sorten an einem Ort zu erhalten und auch die Sorten aus der Altanlage abzusichern. Sie beheimatet heute mehr als 100 alte Apfelsorten, die ebenfalls auf Sämlingsunterlagen veredelt wurden. Neben internationalen Sorten wie McIntosh, Charlamovsky oder Minister von Hammerstein finden sich dort auch österreichische Sorten wie Oberösterreichischer Brünnerling, Mauthausner Limoni oder Remsen. Diese Anlage wird nach organisch-biologischen Kriterien bewirtschaftet.

Kontakt
Karin Silhavy-Richter
karin.silhavy@weinobst.at
www.weinobst.at/forschung-abteilungen/obstbau.html